Mit „Too Many Miles“ veröffentlichte die ehemalige Miss Kosovo Keshtjella ihre erste eigene Single nach ihrer Zeit bei verschiedenen Schönheitswettbewerben. Jetzt hat die schweizerisch-kosovarische Sängerin im Interview darüber gesprochen, wie die Miss Wahlen sie geprägt haben und wie sie wieder zur Musik zurückgefunden hat.
Was hat dich dazu bewogen mit dem Singen anzufangen?
Keshtjella: Es war eigentlich ein langer Prozess, der mich zur Musik und zum Singen geführt hat. Zum einen habe ich in der Jugendzeit Klavierunterricht genommen, andererseits wurde mein Singen in der Schule gefördert. So habe ich an vielen Schlussfeiern solo gesungen. Es ist klar, wenn man einmal angefangen hat und gespürt hat, was das alles auslöst, ist es selbstverständlich, dass man mit dem Singen und der Musik weiterfährt.
Erinnerst du dich an deine erste Studio-Erfahrung? Wie war das für dich?
Keshtjella: Ich denke, es ist für jeden eine neue Erfahrung, sich mit der Technik zurechtzufinden und zu verstehen, was da wirklich verlangt wird. Meine Erfahrung bei den Aufnahmen war, dass ein enormer Aufwand für kleine Sequenzen gemacht wird und durch präzises vereinigen etwas Neues entsteht, was vorher kaum vorstellbar war.
Mit welchen Gefühlen ist „Too Many Miles“ entstanden?
Keshtjella: Mein erster Song „Too Many Miles“ ist entstanden, weil ich endlich etwas Eigenes, auf mich bezogenes machen wollte. Ich wollte in meinem Leben etwas Neues beginnen und habe mit diesem Lied den Grundstein dazu gelegt. Ich hoffe damit auf einen grünen Zweig zu kommen.
Wie würdest du in deinen Worten deinen Musik-Stil beschreiben?
Keshtjella: Es ist nicht ganz einfach sich heute festzulegen. Der Ursprung von Pop ist klar in den 80er Jahren zu finden. Die Entwicklung der Stilrichtungen ist dem Wandel der Zeit unterstellt und mit den elektronischen Medien eher undurchsichtig geworden. Mein Stil sehe ich eher im Europop, aber man soll sich nicht vor Neuem verstecken.
Und was macht deine Stimme für dich aus?
Keshtjella: Vom Chorsingen über Gospel bis in zu moderneren Stilrichtungen habe ich mich eigentlich überall bewegt. Meine Stimme ist sowohl fein und romantisch, als auch voll und kräftig einsetzbar. Mir ist wichtig, dass der Klang klar und deutlich ist und die Stimmung wiedergegeben wird, die für das Lied nötig und richtig ist.
2010 hast du an der Miss Bern Wahl teilgenommen, die Wahl zur Miss Kosovo gewonnen und durftest zur Miss Universe Wahl nach Las Vegas reisen. Inwiefern hat dich diese Zeit geprägt und was hast du aus dieser Zeit mitgenommen?
Keshtjella: Ja das war eine turbulente Zeit. Alles kam fast wie von alleine auf mich zu, enorm viel Druck und dann wundervolle Glücksmomente, ein Wechselbad der Gefühle. Es war eine bewegte Zeit mit viel Abwechslung und spannenden Erfahrungen, aber irgendwie rückblickend menschlich und gefühlsmäßig nicht befriedigend. Es fehlte die Kreativität und die persönliche Entfaltung, man ist eigentlich nur eine Nummer mit einem Gesicht. Also kann ich dazu sagen, dass die Erfahrung gut war, aber der Inhalt eher bescheiden ist. Als Mensch möchte man mehr!
Wie schaffst du es, dein Privatleben mit deinem Beruf und der Musik unter einen Hut zu bekommen?
Keshtjella: Beruflich habe ich mit Kosmetik zu tun, ein Beruf, der mich nur bedingt ausfüllt. So habe ich Zeit, mir während der Arbeit Gedanken und Vorstellungen zu machen, die ich dann in der Freizeit umsetze. Auf diese Weise ist es möglich sehr viel schon vorauszudenken und in nützlicher Frist umzusetzen. Manchmal muss ich schon meine Termine zusammen schaukeln, aber eben das Leben wird dadurch spannender und anspruchsvoller.
Hast du kurz- oder langfristige Pläne? Kann man bald mit neuer Musik von dir rechnen?
Keshtjella: Wenn du mal mit Musik angefangen hast und du auf den Geschmack gekommen bist, dann ist es schwer, damit aufzuhören. Wenn ich der Welt nichts mehr zu sagen hätte und meine Lieder nicht beachtet würden, müsste man sich überlegen, welcher Weg der richtige ist. Doch wie es scheint, entwickelt sich meine Karriere langsam in eine gute Richtung und motiviert mich weiterzumachen. Ich stehe natürlich nicht still und bin mit meiner Musik sehr aktiv. Ein neuer Song ist bereits in der Vorbereitung.
Und zum Schluss: Hast du einen Wunsch für die Zukunft?
Keshtjella: Ich bin noch relativ jung und voller Tatendrang, im Leben nicht ganz unerfahren und trotzdem nicht abgebrüht. Das heißt, ich möchte in meinem Leben einen Weg finden, wo ich alle meine Fähigkeiten sinnvoll einsetzen und die anderen und mich selbst glücklich machen kann. Wenn mir das gelingt, denke ich, habe ich einen positiven Lebenssinn gefunden.
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