Der Rapper MC Raymon ist mit seinem neuen Album „Indigo“ sowie der Videoauskopplung „Der Chief“ zurück . Gradliniger Streetrap mit stechenden Wortspielen geben den Ton an. Mafiosos in Süddeutschland? Das Image ist realer als man denkt. Im exklusiven Interview erklärt der MC, warum.
„Indigo“ heißt deine neue Platte. Was können wir darauf erwarten?
MC Raymon: Bedingungslosen Streetrap würde ich persönlich es nennen. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich bereits vor einem Jahr angefangen habe dieses Album zu produzieren. Daher mischen sich auch andere Einflüsse dazu, die etwas emotionaler sind. In einem Jahr kann viel passieren und ich verarbeite alles in der Musik. Am Ende entsteht ein Album wie INDIGO. Der rote Faden des Albums aber bleibt sehr gradliniger Streetrap.
Welche Songs sind dir auf „Indigo“ besonders wichtig?
MC Raymon: Da gibt es viele Songs, die für mich persönlich eine wichtige Bedeutung haben. „Rohdiamant“ ist zum Beispiel lyrisch aufwendiger, da der gesamte Song nur auf einem einzigen Reim aufgebaut ist. Track Nummer zwei „Neuzeit Poet“ wurde von dem Gold- und Platinproduzenten KD-Beatz produziert und ist für mich einer der stärksten Songs auf dem Album. Deshalb kommt er auch zu Beginn. Der wichtigste Song ist allerdings die Videosingle „Der Chief“, mit dem ich mich bzw. mein Image vorstelle und gleich mal zeige, wo es langgeht. (grinst.)
Dein Alter Ego ist „Der Chief“. Wer ist dieser Typ?
MC Raymon: „Der Chief“ gleicht dem Paten, nur lebt er im Hier und Jetzt. Er trägt Anzug, raucht Zigarre, fährt einen schwarzen 7er BMW, ist kontrovers und skrupellos. Während die ganze Szene im Einheitsbrei versinkt und alles gleich klingt ist „Der Chief“ ein Wahrzeichen, eine Marke und eine zwielichtige Person, die ihre Geschäfte macht. Berechenbar ist „Der Chief“ also nicht.
Und was macht MC Raymon im Gegensatz aus?
MC Raymon: MC Raymon ist „Der Chief“. Es gibt keine Unterscheidung. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, darf sich gern meine Videosingle „Der Chief“ anschauen, dann versteht er möglicherweise besser, was es damit auf sich hat! (grinst.)
Du bist in Augsburg groß geworden. Wie sieht dort die Raplandschaft aus?
MC Raymon: Karg sieht die Raplandschaft hier aus. Jeder, der etwas drauf hat, verlässt diese Stadt. Künstler sind hier mit vielen Spießigkeit konfrontiert und werden nicht mit offenen Armen empfangen. Alle, die einfach ein bisschen Musik machen wollen, hören oft schnell wieder auf, da es einem in Augsburg nicht leicht gemacht wird. Fährt man dann noch in einem schwarzen 7er BMW als junger Rapper durch die Stadt, kann man sich erst recht nicht auf viel Rückenwind einstellen. Ich wäre aber nicht „Der Chief“, wenn mir das komplett egal wär. Ich werde vermutlich hier bleiben und unbeirrt weiter machen, obwohl ich diese Stadt manchmal hasse. Augsburg-Patriot bin ich dennoch.
Streetrap ist deine Sprache. Wie bist du dazu gekommen?
MC Raymon: Die Umstände haben mich so gemacht. Auch im Süden von Deutschland passieren viele Dinge im Untergrund und wer ein bisschen die Augen aufhält, bekommt Vieles auch mit. Kriminell ist hier auch jeder Zweite und von schweren Drogendelikten, zu Kumpels, die man im Knasturlaub besucht, bis hin zu anderen, zu dessen Beerdigung ich gehen musste, hab ich schon alles gesehen und miterlebt. Der Streetrap und das Chief-Image mögen zwar wie eine Inszenierung wirken, sind aber doch näher an der Realität, als man zunächst glaubt.
Du spielst in deinen Texten, wie auch in der ersten Single „Der Chief“, viel mit Worten und Sinnbildern. Wie entstehen deine Lyrics?
MC Raymon: Meine Lyrics entstehen ausschließlich im Studio ganz altmodisch mit Stift auf Papier. Einige Einfälle notiere ich natürlich mit dem Handy, aber ein fertiger Songtext schreibt „Der Chief“ tatsächlich per Hand im Studio!
2018 hat gerade erst begonnen. Was steht nach dem Album-Release auf dem Plan?
MC Raymon: Derzeit arbeite ich tatsächlich schon an meinem nächsten Album! Ende 2018 soll das sogar schon erscheinen. Titel und mögliche Informationen werde ich eventuell im Laufe der Zeit im Internet verkünden. Vielleicht werde ich vorab schon ein paar Titel und Infos online verkünden. Wenn die Produktion schon etwas fortgeschrittener ist und man mich an einem guten Tag fragt, erzähl ich sicher mehr. Vorher aber nicht und jetzt soll es erstmal um „Indigo“ gehen.
„Indigo“ von MC Raymon erschien am 19. Januar 2018 über das Label NewComingMusic als digitaler Tonträger.
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