Der Südtiroler Musiker Kontent stellte vor kurzem seine brandneue Single „Talking“ vor. Das Musikvideo ist komplett im Stlyle der 80er Jahre gehalten und stellt eine Hommage an eine längst vergangene Ära dar. Grund genug, sich mit dem symphatischen Sänger und Produzenten auseinander zu setzen und über seinen Werdegang ausführlich zu quatschen. Das Interview stellen wir euch gern lizenzfrei zur Verfügung.
Wie bist du auf den Namen Kontent gekommen? Lag es daran, dass du der Welt so viel zu erzählen hast?
Kontent: Kontent leitet sich einerseits von meinem Vornamen Konstantin ab und mir war es immer wichtig, dass meine Musik einen gewissen „Inhalt“ mit sich bringt. Sei es auf textlicher oder musikalischer Basis. Mit Inhalt meine ich, dass ich keine nichtssagende Musik produzieren möchte.
Worum geht es in deiner aktuellen Single „Talking“?
Kontent: Im Song “Talking“ geht es, wie der Titel bereits verrät, um das Reden von Leuten, die einem ständig sagen, was man tun soll, anstatt seinem Herz zu folgen. Jeder hat bereits solche Menschen getroffen und man darf sich einfach nicht einschüchtern lassen und trotzdem seinem Ziel folgen. Das Thema passt auch sehr gut zur Produktion, da ich hier wenig Kompromisse einging und genau das gemacht habe, worauf ich Lust hatte.
Gab es in deinem Leben einen Ratschlag von einem Menschen, der dich weitergebracht hat?
Kontent: Ich kann mich jetzt nicht direkt an ein genaues Zitat erinnern, aber eigentlich alles was mein Basslehrer mir gesagt hat, war für mich prägend. Wir haben während unserer Stunden eigentlich mehr Zeit damit verbracht über das Leben zu reden, anstatt Bass zu spielen, aber ich habe trotzdem oder vielleicht genau deshalb, mehr gelernt denn je und mich immer auf die Stunden gefreut. Er hat generell sehr viel Wert daraufgelegt, dass ich stets meinen eigenen Weg gehe und niemanden kopiere.
Im Video zur Single „Talking“ geht es sportlich zur Sache. Wie ist die Idee zum Drehbuch entstanden?
Kontent: Die Idee zum Drehbuch hatte die Regisseurin Stefanie Aichner, die das Video ebenfalls gefilmt und geschnitten hat. Da sie sehr technisch veranlagt ist, hatte sie die geniale Idee, einen Stottereffekt bei jedem Tänzer einzufügen, um das Anderssein, in dem es im Song geht, darzustellen. Sie hatte stets knallige Farben im Kopf und hat vielleicht deshalb als Setting sich den 80s-Trash-Aerobic Stil ausgesucht.
Du liebst Hip Hop. Welche Künstler oder Bands haben dich geprägt?
Kontent: Am meisten sicherlich die Hip Hop Veteranen Kanye West und Pharrell Williams. Vor allem dadurch, da beide sich zuerst als Ausnahmeproduzenten durchgesetzt und anschließend als Künstler etabliert haben. Sie waren der Grund, wieso ich angefangen habe, Beats zu machen. Kanye und Pharell waren die ersten Rapper, mit denen ich mich identifizieren konnte, da sie nicht einen auf Gangster machten und musikalische Genies waren und heute auch noch sind. Des Weiteren mag ich total, was vielleicht skurril klingen mag, meine erste Lieblingsband Korn. Obwohl die Nu-Metal Band sehr hart war, wird mir heute immer mehr bewusst, dass sie eigentlich mein erster Hip Hop Einfluss war. Der Stil des Nu-Metals, den sie erfunden haben, beinhaltet generell viele Hip-Hop-typische Rhythmen und war deshalb für mich definitiv eine Einführung in das Genre. Das Gleiche gilt für Bands wie System of A Down oder Rage Against The Machine.
Du bist in Südtirol geboren, hast in den USA und Kanada gelebt und wohnst heute in Berlin. Bist du nun angekommen oder wird es dich eines Tages weiterziehen?
Kontent: Berlin ist für mich vorerst eine Zwischenstation. Mein höchstes Ziel ist es, später im englischsprachigen Raum Musik zu machen, sprich London oder den USA. Da mich die englischsprachige Musik am meisten reizt und es ja auch das ist, was ich selber mache.
Inwiefern haben dich die verschiedenen Stationen deines Lebens geprägt Musiker zu werden?
Kontent: Als ich in Südtirol aufwuchs, lernte ich das Klavier- sowie Bassspielen und ich spielte in meinen ersten Bands. Folglich hatte zu dieser frühen Zeit Musik stets einen sehr wichtigen Stellenwert für mich. Als ich mit 17 Jahren nach Kanada ging, entdeckte ich den Hip Hop und dachte zum ersten Mal „Ich möchte Beats machen, ich möchte Produzent werden.“ Mit 19 Jahren musste ich mich dann entscheiden, was ich studieren wollte, hatte jedoch noch nicht den Mut mich ganz auf die Musik einzulassen, sondern wollte doch eine „Absicherung“. Ich habe dann angefangen in Wien Wirtschaft zu studieren.
Als ich dann mit 21 Jahren in die USA für ein Semester ging, trat ich dem dortigen Hip Hop Club bei und habe zum ersten Mal vor richtigen „Rappern“ meine Beats im Klassenzimmer abgespielt. Das war ein sehr wichtiger Moment für mich, da die Reaktion der Rapper mehr als positiv war. Sie liebten meine Beats und haben sofort darüber gefreestyled.
Nachdem ich dann meinen Bachelor abgeschlossen hatte, bin ich mit meinem guten Freund Maxiz vor zwei Jahren nach Berlin gegangen. Er bekam aufgrund der beiden Songs, die ich für ihn produziert hatte, einen Plattenvertrag. Ich sah dies als ein Zeichen an, um mich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Musik war schon immer meine Passion und jetzt ist der Moment, wo ich diese lebe. Man kann sagen, ich habe die Jahre hinweg auf die richtige Chance gewartet und als diese dann kam, war das Timing perfekt und die Entscheidung an sich nicht mehr schwierig.
Wie würden dich deine Freunde in drei Worten beschreiben?
Kontent: Lustig, gesellig und vielleicht ein bisschen selbstverliebt.
Zum Schluss: Was können wir in Zukunft noch von dir erwarten?
Kontent: Die Entwicklung eines eigenen Stils und eines Künstlers, den man nicht mit anderen vergleichen kann. Definitiv in diesem Jahr auch noch 2–3 Singles mit Musikvideos.
Die Single „Talking“ von Kontent ist auf allen Download- und Streaming-Plattformen erhältlich.
Für weitere Informationen:
Mareen Eichinger | MACHEETE
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