Charlie Glass im Interview über seinen Ehren-Award und sein jahrzehntelanges Schaffen + Single-Veröffentlichung

Seit mehr als drei Jahrzehnten begeistert Charlie Glass mit seinen packenden Kompositionen und seinem Klavierspiel ein generationsübergreifendes Publikum. Nach tausenden von gefeierten Liveauftritten, hochkarätigen Zusammenarbeiten mit Musikikonen wie Udo Jürgens oder Drafi Deutscher beginnt der Münchner Pianist, Sänger, Komponist und Produzent nun das nächste und vielleicht auch wichtigste Kapitel in seinem Schaffen: Soeben ausgezeichnet mit einem Platin-Award für über 33 Millionen verkaufte GEMA-Einheiten an seinen Werken und Bearbeitungen, präsentiert sich der leidenschaftliche Vollblutmusiker als gereifter Solokünstler mit neuen Songs und einer starken Botschaft.

Mit „Jenseits der Zeit“ veröffentlicht Charlie Glass nun auch den Vorboten auf sein im Januar 2023 erscheinendes Album. Die berührende Ballade, die bereits mehr als 150.000 Aufrufe bei YouTube erzielt hat, wurde auf dieser Single um weitere moderne Versionen mit Hit-Potenzial ergänzt. Der Song erzählt mit viel Gefühl, einem echten Orchester und Charlies unvergleichbarem Klavierspiel von Liebe, Abschied Hoffnung und Vergänglichkeit. Uns hat der deutsche Piano Man im Interview mehr über seine Arbeit mit den musikalischen Größen unserer Zeit erzählt und über sein persönliches Herzensprojekt, seine eigene Single „Jenseits der Zeit“, gesprochen. Gerne stellen wir euch das Interview lizenzfrei zur Verfügung.

 

 

Mit deinen vielfach prämierten Kinderliedern hast du die Charts gestürmt, jetzt bekommst du eine Platin-Auszeichnung für 33 Millionen verkaufte GEMA-Einheiten verliehen. Wie fühlt es sich an, eine solche Wertschätzung für deine Arbeit zu erhalten?

Charlie Glass: Ich freue mich riesig, dass da so eine Stückzahl an Verkäufen zusammengekommen ist. Das ist kein One-Hit-Wonder, sondern das Resultat meines jahrzehntelangen, unermüdlichen Schreibens. Ich bin sehr stolz darauf.

Nicht nur Musik für die Kleinsten haben dich die letzten 30 Jahre deiner Musikkarriere begleitet, sondern auch musikalische Superstars wie Udo Jürgens oder Drafi Deutscher. Ist dir eine Zusammenarbeit besonders in Erinnerung geblieben?

Charlie Glass: Ich hab eigentlich immer internationale Musik für Erwachsene gemacht, Pop und Jazz. Die Kindermusik war ein unbeabsichtigter, sehr erfolgreicher Zufallstreffer. Schon mit 21 arbeitete ich als Arrangeur für Udo Jürgens und spielte für ihn im Studio ein. Bei „Marathon Mann“ sogar das Piano, welches ursprünglich nur als Idee gedacht war. Udo sagte: „Das lassen wir so, das ist großartig.“ 2006 durfte ich für ihn auch live das Vorprogramm spielen.

Gibt es noch einen Künstler auf deiner Liste, mit dem du gerne mal einen Tag im Studio verbringen würdest?

Charlie Glass: Billy Joel ist so ein Vorbild, wo ich gerne mal dabei wäre. Ich finde aber auch Udo Lindenberg großartig, das könnte ich mir auch gut vorstellen. Natürlich würde ich sehr gerne mal einen Song mit Adele schreiben, die ja viele ihre Titel nur mit Piano interpretiert hat. Ich hoffe, dass ich sie irgendwann einmal treffen kann.

Seit deinem 18. Lebensjahr schreibst, spielst und produzierst du Songs für andere. Wie bist du damals zum Songwriting gekommen?

Charlie Glass: Ich hatte eine strenge klassische Klavierausbildung bei Joe Wick, dem Entdecker von Max Greger senior. Die ersten Melodien ließ ich mir mit 10 einfallen. Damals durfte ich ab und zu im Kirchensaal live auftreten. Dann sah ich im Music Shop München eine Anzeige „Studiokeyboarder gesucht“. Das war meine Chance. Popstar Fancy gab mir im Alter von 16 Jahren die Möglichkeit, in seinem Studio zu arbeiten. Er hat mich ans produzieren heran geführt und meine ersten Kompositionen, die rauskamen, wurden gleich internationale Hits und einer sogar Platz 2 in der ZDF-Hitparade. Das hat meinen beruflichen Weg sofort in die richtige Bahn gelenkt. Ich habe mich dann 1985 mit 18 als Pianist und Komponist selbstständig gemacht, ein Studio gebaut und bis heute rund 7000 Mal live gespielt.

Seit über drei Jahrzehnten bist du ein Garant für exzellente Musik und Live-Performances. Wie hältst du deinen Inspirationsfluss am Laufen?

Charlie Glass: Die Liebe zu dem, was ich mache, ist mein Motor und meine Energiequelle. Ich versuche als Ausgleich täglich in die Natur zu gehen, bin sehr viel segeln und lasse mich vom Leben und den schönen Dingen inspirieren. Man darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Mein Grundsatz ist: Nicht nur im Studio komponieren. Ich schreibe meine Lieder zum Beispiel beim morgendlichen Paddeln, Wandern oder Skifahren. Das Lied muss in meinem Kopf und auf dem Papier fertig sein, dann gehe ich ins Studio.

Beim Showcase deiner Award-Verleihung präsentierst du deine neue eigene Single „Jenseits der Zeit“ von deinem Album, das im Januar 2023 erscheint. Was war der Auslöser für die Entscheidung, nun mit deiner eigenen Musik an die Öffentlichkeit zu treten?

Charlie Glass: Ich wollte eigentlich immer schon meine eigenen Lieder selbst interpretieren, aber die Produzenten und Plattenfirmen wollten meine Songs immer lieber für ihre bereits bekannten Künstler. So vergingen viele Jahre. Als mein Vater mit 98 für längere Zeit bei mir wohnte und wir gemeinsam Zeit auf meinem Segelboot verbrachten, sah ich deutlich, dass unsere Zeit endlich ist. Ich schrieb mein persönlichstes Lied „Jenseits der Zeit“. Dieses Lied wollte ich unbedingt selbst singen und mein Sohn Elias hat dazu ein großartiges Video produziert. Ich bin sehr stolz auf ihn. Dann schrieb ich weitere Songs und plötzlich hatte ich das Material für ein wunderschönes, abwechslungsreiches Album. Meine Musik, die ich den Menschen nahebringen möchte, ist sehr persönlich, eigenständig, klingt anders und lässt sich nicht so einfach in irgendeine Schublade packen. Aber ich freue mich über jeden Einzelnen, den ich damit berühre.

Von Kindermusik über Udo Jürgens bis hin zu Soundtracks für Siegfried & Roy deckst du mit deinen Kompositionen ein breites Spektrum der Genre-Landschaft ab. In welche Richtung wird es mit deiner eigenen Musik gehen?

Charlie Glass: Neue Melodielinien und ehrliche Aussagen sind mein Ziel. Alles ist eine Frage der Inspiration und des Moments. Mit etwas Glück darf ich diesen wunderbaren musikalischen Lebensweg hoffentlich noch lange weitergehen und noch viele neue Lieder schreiben.

 

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